Zurrgurte bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Ladungssicherung und sollten bei keinem Transport fehlen. Egal ob im privaten PKW, dem Anhänger, im Sprinter oder im Lkw. Für jeden Anwendungszweck sind passende Zurrgurte verfügbar. Die kleinen Universalhelfer der Ladungssicherung gibt es in 1-teiligen und 2-teiligen Varianten.
In dieser Anleitung werden wir uns mit den zweiteiligen Zurrgurten befassen.
2-teilige Spanngurte richtig benutzen
Vor dem Beginn des Ladungssicherungs-Vorgangs erfolgt eine optische Überprüfung des Spanngurts. Diese beinhaltet das Untersuchen des Gurtbandes und des Etiketts auf Beschädigungen oder andere Mängel. Sollte das Gurtband mehr als 10% eingerissen sein, befinden sich Löcher im Material oder ist die Ratsche verbogen darf der Spanngurt nicht mehr für die Ladungssicherung verwendet werden und muss entsorgt werden. Außerdem ist der LC-Wert des Gurtes zu überprüfen. Dieser gibt an, was der Gurt an Last aufnehmen kann und ob er für das Gewicht der zu sichernden Ladung ausreicht. Es können auch problemlos mehrere Spanngurte verwendet werden, um damit das Gewicht der Ladung zu sichern. Um einem Ausfall eines einzelnen Gurtes vorzubeugen empfehlen wir sogar grundsätzlich mindestens zwei Gurte zu verwenden. Der LC-Wert in der Umreifung ist grundsätzlich doppelt so groß, wie der LC-Wert im geraden Zug. Bei der Verwendung von zweiteiligen Gurten ist der LC-Wert für den geraden Zug relevant. LC steht hier im Übrigen für den Begriff „Lashing Capacity“ und bedeutet so viel wie Zurrkapazität.
Das Los- sowie das Festende des Gurtes muss an Zurrpunkten befestigt werden. Meistens funktioniert das mit Doppelspitzhaken oder Fittingen im Boden des Laderaums (siehe Blogeintrag „Zurrpunkte an Fahrzeugen“). Andere Endbeschläge von Zurrgurten sind z.B. Flachhaken mit Sicherung, Karabinerhaken mit Sicherung, Klauenhaken, S-Haken und Wirbelhaken. Abhängig von der Stärke und Menge verfügbarer Zurrpunkte im Fahrzeug, kann so der richtige Endbeschlag ausgewählt werden. In jedem Fall ist jedoch zu beachten, dass der LC-Wert des Gurtes im geraden Zug nicht die Haltekraft der Zurröse überschreitet!
Außerdem muss die Richtung, in der man den Haken in der Zurröse befestigt, beachtet werden. Nicht jeder Gurt bzw. Endbeschlag passt zu jeder Öse. Single-Stud-Fittinge passen beispielsweise nur in Airlineschienen. Beim Einhaken muss der Hakengrund des Endbeschlags, also nicht die Spitze, belastet werden. Sitzt der Haken an Ecken oder wird in nicht zugelassenen Ösen befestigt, wird die Haltekraft beeinträchtigt.
Im Anschluss muss das Losende durch die Ratsche gefädelt und festgezogen werden. Danach kann mit der Verzurrung begonnen werden. Die Handkraft wird mit dem SHF-Wert (Standard Hand Force) beschrieben. Also welche Kraft unser Arm aufbringen muss, um den STF-Wert zu erreichen. STF steht hierbei für Standard Tension Force, also die Vorspannkraft mit der die Ladung auf die Ladefläche gedrückt wird. 1 daN entspricht dabei ca. 1 kg. Somit zurrt man mit einem Gurt mit einem STF-Wert von 500 daN das Ladegut mit 500 kg von oben auf den Ladeboden. Der STF-Wert gilt nur beim Niederzurren.
Zum Abschluss sollte nochmals überprüft werden, ob alles fest und sicher verzurrt, die Ratsche geschlossen ist und die Haken alle korrekt in den Zurrösen befestigt sind.