Prüfung Anschlagmittel

Prüfung Anschlagmittel: Definition und Ablegereife

 

Definition Anschlagmittel

Prüfung Anschlagmittel

Anschlagmittel stellen eine Verbindung zwischen Tragmittel (z.B.: Seil- und Kettentrieben, Hubseil, Hubkette) bzw. Lastaufnahmemittel und der Last her. Lastaufnahmemittel können aktive (z.B.: Teleskopgabeln, Rollbahnen, Haken- oder Hebegeschirre, Traversen, Klemmen und Greifer, Fassheber, spezielle Zangen, Transportgestelle) oder passive Lastaufnahmemittel (LAM) sein. Passive Lastaufnahmemittel haben keinen eigenen Antrieb. Die Lastaufnahme erfolgt durch Führungsdornen oder die Last wird lediglich auf glatten Flächen abgestellt.

Beispiele für Anschlagmittel 

  • Ketten
  • Seile
  • Hebebänder
  • Hebegurtschlingen
  • Anschlagseile
  • Anschlagketten
  • Rundschlingen (mit Stahlseileinlage, mit Garneinlage)
  • lösbare Verbindungsteile (Schäkel, Wirbel)

 

Anschlagmittel Vorschriften

Die Anschlagmittel Vorschriften sind geregelt in den Berufsgenossenschaftsregeln.

DGUV Regeln:

100-500 Kapitel 2.8: Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb

109-004: Rundstahlketten als Anschlagmittel in Feuerverzinkereien

109-005: Gebrauch von Anschlag-Drahtseilen

109-006: Gebrauch von Anschlag-Faserseilen

Werden Lastaufnahmemittel verwendet, muss zwingend die Betriebsanleitung beachtet werden. Der Unternehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass die Betriebsanleitung an einer gut zugänglichen Stelle, zu jeder Zeit eingesehen werden kann. Es dürfen ausschließlich Personen mit der selbständigen Anwendung von Lastaufnahmeeinrichtungen beauftragt werden, die mit dieser Aufgabe vertraut sind. Weitere Anschlagmittel Vorschriften besagen, dass der Unternehmer sicherstellen muss, das bei der Anwendung von Lastaufnahmeeinrichtungen keine Personen gefährdet werden. Der Verlader muss am Einsatzort Unterlagen bereitstellen, aus denen die Tragfähigkeit, das Eigengewicht des Lastaufnahmemittels, das Fassungsvermögen des LAM bei Schüttgütern und die Mindestlast von selbstansaugenden Vakuumhebern hervorgeht. Anschlagmittel Vorschriften besagen auch, dass LAM nicht über die Tragfähigkeit hinaus belastet werden dürfen. 

Prüfung der Anschlagmittel durch einen Sachkundigen für Anschlagmittel

Wer ist eine befähigte Person zur Prüfung von Anschlagmitteln?

Eine befähigte Person zur Prüfung von Anschlagmitteln benötigt eine Sachkunde Prüfung nach BetrSichV §2 (6) und dem ArbschG §7. Diese Sachkunde kann in Seminaren erworben werden. In diesen Seminaren werden rechtliche Grundlagen und physikalische Grundbegriffe vermittelt. Teilnehmern werden die Aufgaben, Rechte und Pflichten einer befähigten Person zur Prüfung von Anschlagmittel erklärt und die Instandhaltung und Lagerung von Anschlagmitteln erläutert.

  • Ein Sachkundiger für Anschlagmittel muss Lastaufnahmemittel vor Inbetriebnahme prüfen und festgestellte Mängel beseitigen.
  • Diese Prüfung muss im Abstand von einem Jahr regelmäßig wiederholt werden.
  • Nach Schadenfällen, welche eventuell die Tragfähigkeit beeinträchtigen, muss ebenfalls die Prüfung der Anschlagmittel erneuert werden.

Ein Sachkundiger für Anschlagmittel unterzieht die Anschlagmittel und Lastaufnahmemittel einer Sicht- und Funktionsprüfung. Bei einer Prüfung der Anschlagmittel wird nach Mängel, wie:

  • Knicken
  • Brüchen
  • Quetschungen
  • Korrosionsnarben
  • Lockerungen
  • Beschädigungen
  • Verschleiß
  • Drahtbrüchen

gesucht. Werden bei einer Prüfung der Anschlagmittel solche Mängel bzw. ablegereife Anschlagmittel gefunden, müssen diese umgehend beseitigt werden.

Prüfung von Anschlagmitteln

Hebebänder Prüfung und Rundschlingen Prüfung aus Chemiefasern

Hebebänder und Rundschlingen aus Chemiefasern müssen jährlich durch eine befähigte Person zur Prüfung von Anschlagmitteln kontrolliert werden. Anschlagmittel aus Chemiefasern müssen beim Gebrauch permanent auf offensichtliche Mängel geprüft werden. Werden sicherheitsrelevante Mängel bei der Hebebänder- und Rundschlingen Prüfung festgestellt, dürfen die Chemiefaserbänder nicht weiter benutzt werden.

 

Prüfung von Anschlagmitteln: Hebebänder mit aufvulkanisierter Umhüllung

Hebebänder mit aufvulkanisierter Umhüllung müssen mindestens alle drei Jahre einer besonderen Hebebänder Prüfung unterzogen werden. Dabei muss geprüft werden, ob die Hebebänder Drahtbrüche oder Korrosion aufweisen.

 

Prüfung von Anschlagmitteln: Rundstahlketten

Rundstahlketten müssen spätestens nach drei Jahren einer besonderen Prüfung von Anschlagmittel unterzogen werden. Dabei werden die Rundstahlketten auf Rissfreiheit geprüft.

 

 

Ablegereife von Anschlagmitteln

Definition: Anschlagmittel Ablegereife

Anschlagmittel haben kein Ablaufdatum. Anschlagmittel dürfen solang verwendet werden bis bestimmte Verschleißgrenzen erreicht werden. Diese Grenzen sind geregelt in der DIN EN 121952-4.

Wann weißen Anschlagmittel Ablegereife auf?

  • Zurrdrahtseile müssen abgelegt werden, wenn der Verschleiß durch Abrieb der Dicke mehr als 10 % beträgt. Die Pressklemme beschädigt ist, starker Drahtbruch vorliegt, eine starke Rostbildung zu sehen ist oder wenn die die Zurrdrahtseile Knicke oder Quetschungen aufweisen.
  • Eine Anschlagmittel Ablegereife bei Zurrketten liegt vor, wenn die Dicke eines Kettengliedes über 10% abnimmt oder wenn sich das Kettenglied um mindestens 5 % dehnt.
  • Bei Spanngurten kommt es zu einer Anschlagmittel Ablegereife wenn Garnbrüche oder Einschnitte von über 10 %, Schäden an den Nähten, Verformungen oder Schäden durch Einwirkungen von Chemikalien vorliegen. Außerdem müssen Spanngurte abgelegt werden, wenn das Kennzeichnungsetikett fehlt oder unlesbar ist.
  • Ratschen müssen abgelegt werden, sobald Brüche, Verformungen, Risse oder starke Korrosion festgestellt werden.
  • Eine Ablegereife bei Schäkel liegt vor, wenn die Funktion eingeschränkt, die Struktur deformiert oder die Oberfläche beschädigt ist.
  • Eine Ablegereife bei Rundschlingen ist erreicht bei Verformung die durch Wärmefluss entsteht, wenn aggressive Stoffe auf die Polyester Rundschlingen eingewirkt haben oder wenn die Ummantelung Mängel aufweist. Eine Ablegereife bei Rundschlingen ist auch gegeben wenn das Etikett nicht mehr vorhanden oder nicht lesbar ist.
  • Hebebänder müssen abgelegt werden sobald die tragenden Nähte beschädigt sind, es zur einer Verformung durch Wärmefluss kommt, wenn die Bänder durch aggressive Stoffe beschädigt wurden, wenn Garnbrüche oder Einschnitte von über 10 % des Querschnittes vorliegen oder das Etikett fehlt bzw. nicht mehr lesbar ist.

Bedienungsanleitung Anschlagmittel

Bei der Verwendung von Anschlagmitteln und Lastaufnahmemitteln ist eine Beachtung der Bedienungsanleitung dringend erforderlich. Es muss dafür Sorge getragen werden, dass die Bedienungsanleitung an einer gut zugänglichen Stelle, zu jeder Zeit eingesehen werden kann.

 

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